Zigarren richtig lagern: So bleibt das Aroma erhalten
Zigarren richtig lagern – wie geht das? Hier erfährst du, bei welcher Temperatur und Luftfeuchtigkeit Zigarren ihr Aroma behalten und was ein Humidor wirklich bringt.
Wenn der Mann zur Balkon-Zigarre greift …
Neulich stand mein Mann auf dem Balkon, ganz genüsslich, mit einer Zigarre in der Hand. Die lag da wohl schon ein paar Monate in seiner Schublade – und ehrlich gesagt: Ich war neugierig. Nicht auf das Rauchen selbst, aber auf die Frage, wie so ein Teil nach so langer Zeit noch schmecken kann. Und vor allem: Wie lagert man Zigarren eigentlich richtig?
Also habe ich recherchiert – für alle, die es genau wissen wollen. Hier kommt mein Beitrag für alle Gelegenheitsraucher, Aficionados und vor allem: alle, die gern Dinge richtig aufbewahren.
Warum Zigarren überhaupt richtig gelagert werden müssen
Zigarren bestehen aus fermentiertem, gerolltem Tabak – ein Naturprodukt, das auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit extrem sensibel reagiert. Wird die Zigarre zu trocken gelagert, verliert sie ihr Aroma, wird brüchig und brennt zu schnell ab. Ist sie zu feucht, schimmelt sie – oder zieht nicht mehr ordentlich.
Kurz: Eine Zigarre ist ein bisschen wie ein empfindliches Gewürz. Wer das volle Aroma erleben will, muss sie richtig aufbewahren.
Die drei goldenen Regeln: Zigarren richtig lagern
1. Die richtige Luftfeuchtigkeit: 68–72 %
Das ist das Zaubermaß. Zigarren lieben eine konstante relative Luftfeuchte von etwa 70 %.
Ohne diese verdunstet das ätherische Öl im Tabak – und genau das wäre schade um die feinen Aromen.
2. Die ideale Temperatur: 18–21 °C
Zigarren mögen es kühl, aber nicht kalt. Zwischen 18 und 21 °C ist perfekt. Höhere Temperaturen fördern Schimmel oder Tabakkäfer – ja, die gibt’s wirklich!
3. Konstant bleiben!
Schwankungen sind der Feind. Einmal warm, dann wieder kalt – das stresst die Zigarre. Wenn’s gar nicht anders geht: lieber etwas zu trocken als zu feucht.
Was ist ein Humidor – und braucht man das wirklich?
Ein Humidor ist eine Aufbewahrungsbox speziell für Zigarren, meist aus spanischem Zedernholz. Das Holz reguliert die Luftfeuchtigkeit, speichert Aroma und schützt vor Temperaturschwankungen.
Braucht man das?
Wenn du nur ab und zu mal eine Zigarre rauchst, reicht auch eine gut verschließbare Tupperdose mit einem kleinen Befeuchter drin – oder ein Schraubglas mit Hygrometer und Humipack. Für Sammler oder häufige Genießer aber: Ja, ein Humidor lohnt sich.
DIY: Zigarren lagern ohne Humidor
Falls du, wie mein Mann, nur gelegentlich zur Zigarre greifst, hier mein kleiner Tipp für eine DIY-Zigarrenlagerung:
Du brauchst:
- eine Plastikdose oder ein großes Einmachglas
- ein feuchtes Schwämmchen oder besser: ein Boveda-Pack (69 %)
- ein kleines Hygrometer (gibt’s günstig online)
So geht’s:
- Zigarren locker hineinlegen (nicht quetschen).
- Feuchtigkeitsspender dazugeben (nicht direkt auf die Zigarre).
- Deckel zu – und alle paar Wochen kontrollieren.
So kannst du Zigarren einige Monate problemlos lagern, ohne dass sie austrocknen oder „muffig“ werden.
Wie lange halten Zigarren?
Gut gelagert – sprich: bei idealer Luftfeuchte und Temperatur – können Zigarren jahrelang reifen und sogar an Geschmack gewinnen. Manche Aficionados sprechen gar von „Jahrgangszigarren“.
Aber: Lagerst du sie zu trocken oder zu warm, kann die Zigarre schon nach ein paar Wochen ungenießbar werden.
Fazit: Zigarrenlagerung ist kein Hexenwerk
Ich persönlich werde wohl keine passionierte Zigarrenraucherin mehr, aber ich weiß jetzt: Wenn der Mann sich mal wieder einen stillen Balkonmoment gönnt, sollte seine Zigarre nicht aus der trockenen Kommodenschublade stammen.
Denn: Zigarren richtig zu lagern bedeutet, Genuss zu bewahren.
Und wer will sich schon den Moment durch einen bitteren Zug verderben?